Der erste Eindruck, wenn man durch das Hoftor fährt, ist freundlich und einladend. Das Gelände ist gut zu überblicken und setzt in seiner Aufteilung auf eine leichte Orientierung. Auffällig sind die Dächer der Gebäude. Fast könnte man meinen ein Riese hätte sie einfach andersherum auf die Gebäude gesetzt. Gesäumt wird die Anlage von penibel geschnittenen Grünflächen und liebevoll gepflegten Blumenbeeten.
Es ist gerade Frühstückspause und viele der Mitarbeiter genießen die immer noch warme Herbstsonne auf den vielen Sitzmöglich keiten vor den Werkstätten. Neugierig und freundlich schaut man Neuankömmlingen entgegen. Berührungs ängste hat man hier nicht. Sofort kommt ein Mitarbeiter auf einen zu und fragt wie man heißt und was man hier mache. Abwechslung ist immer herzlich Willkommen. Jeder ist stolz auf seine Tätigkeit und seine eigene Arbeitsstation. So wird man direkt mit in die Produktionsräume genommen. Sehr gerne wird erklärt, was die Aufgaben und wie die Abläufe sind. Sandra* beispielsweise setzt für eine namhafte Firma Insektenhotels zusammen. Lea* ist Reinigungsfee im Raumpflege-Team. Bernd* dagegen mag es lieber technisch und schraubt Komponenten für uns, die Firma Schubs, zusammen. Viele der Arbeitsbereiche sind durch den Bedarf aus der Industrie, dem Handel und Gewerbe entstanden.
Doch hat man auch die Talente der Mitarbeiter für den internen Bereich erkannt und Stellen geschaffen, wie beispielsweise den Verkauf am hauseigenen Kiosk, die Raumpflege oder die Küchenwirtschaft. Erfreulicherweise muss das Unternehmen wenig Werbung für ihre Dienste machen, denn ihre gute Arbeitsqualität und pünktliche Lieferungen sprechen sich herum. Auf Erkundungstour durch die Stätte wird schnell deutlich, dass der Leitspruch der PLSW „Nah am Menschen“ sehr wörtlich genommen wird. Alle Mitarbeiter grüßen freudig und kleine Scherze werden ausgetauscht.
Die bemerkenswerte Beständigkeit beim Stammpersonal und der Mitarbeiter spielen hierbei sicherlich eine große Rolle. Man weiß die gute Mitarbeit zu schätzen und so werden große Jubiläen mit feierlichen Ehrungen gewürdigt. „Wir hatten sogar schon Mitarbeiter, die ihr Fünfzigjähriges bei uns gefeiert haben.“ Wie bestellt schlurft in dem Moment ein älterer Herr vorbei, eigentlich ein Pensionär, wie er erzählt. Aber wegen des hohen Wohlfühlfaktors zieht es auch die Ehemaligen immer wieder in die Werkstätten zurück.
In den Beginnen der Paritätischen Lebenshilfe hat man sehr schnell erkannt, dass nicht nur Grundbedürfnisse wie Versorgung und Unterkunft wichtig sind für die Mitbewohner. Auch die Inklusion spielt eine große Rolle, denn sie fördert und unterstützt die Entfaltung sozialer und kommunikativer Fähigkeiten. Darüber hinaus werden die Menschen in die Systeme der sozialen Sicherheit eingegliedert. Ein wichtiger und beruhigend er Aspekt für die Angehörigen.
Denn so fällt zumindest die quälende Sorge um die Versorgung ihrer Kinder in der Zukunft weg. Die Einführung in das Arbeitsleben hat bei der PLSW einen hohen Stellenwert. So durchlaufen die Mitarbeiter Qualifizierungsmaßnahmen von bis zu 2 Jahren. Für die Ausbildung der Mitarbeiter wird ausschließlich qualifiziertes Personal wie Facharbeiter, Meister oder Techniker mit sonderpädagogischer Zusatzausbildung eingesetzt. Zusätzlich unterstützen Sozialpädagogen, Therapeuten, Pflegekräfte und Ärzte die erfolgreiche Integration. Für die Ausbildung der Mitarbeiter wird ausschließlich qualifiziertes Personal wie Facharbeiter, Meister oder Techniker mit sonderpädagogischer Zusatzausbildung eingesetzt. Zusätzlich unterstützen Sozialpädagogen, Therapeuten, Pflegekräfte und Ärzte die erfolgreiche Integration.
Doch wie verankert sind paritätische Dienste in der Gesellschaft tatsächlich? Das Wunschbild zeigt eine Gesellschaft, die soziale Gerechtigkeit und Solidarität lebt, sich verpflichtet, das Recht eines jeden Menschen auf gleiche Chancen zur Verwirklichung mitzutragen, beinhaltend die Würde und die Entfaltung der eigenen Persönlichkeit. Es besteht zusätzlich die Möglichkeit eine sogenannte Außengruppen in den eigenen Betrieb zu holen. Diese wird von einem PLSW-Betreuer begleitet und angeleitet.
Dank top-in-job, dem Fachdienst berufliche Inklusion der PLSW, können sogar einzelne Mitarbeiter Praktika in Betrieben des ersten Arbeitsmarktes absolvieren, welches auf Wunsch auch in einen ausgelagerten Beschäftigungsplatz ausgebaut werden kann. „Sicherlich sind viele Unternehmen verunsichert von der unbekannten Dimension „Behinderung“.
Umso wichtiger ist es Vorurteile abzubauen und Brücken zu schlagen. Deshalb freuen wir uns, wenn interessierte Betriebe zu Besuch kommen wollen. So können Sie sich vor Ort von unserer Arbeit und den vielen Möglichkeiten überzeugen – die meisten hier beißen auch nicht“, zwinkert Herr Waber.
* Zum Schutz der zu betreuenden Mitarbeiter und ihren Angehörigen sind alle Namen fiktiv
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